Jul 3, 2022 | Allgemein

11 Monate Joey – Der 18. Juni 2022 war ein Tag, den ich nicht so schnell vergessen werde. Es war der Tag, an dem Joey überraschend seine Reise ins Regenbogenland angetreten hat. Der Weg dahin führte über eine Aortenthrombose. Wer sich damit auskennt und das schon mal selber erlebt hat, weiß was das bedeutet. Viele Optionen bleiben da nicht. Genau wie in Joey’s Situation meistens gar keine.
Aber der Reihe nach. Was machte Joey’s Leben bei uns aus, und was können wir alle daraus lernen?
Seine ersten elf Lebensjahre
Joey kam am 23. April 2010 zur Welt. Für dieses Leben suchte sich seine Seele den Körper eines wunderschönen Highlanders aus, oder auch Britisch Langhaar Katze genannt.
Wie die ersten elf Jahre seines Lebens aussahen, darüber weiß ich nicht viel, außer dass er bei einer älteren Dame in Bergheim lebte, die schon seinen Freund Hubertus hatte, der fünf Jahre alt war, als Joey dazu kam. Und ja, vor einigen Jahren gab es da auch mal ein Herrchen. Für beide Kater lag das Thema „Herrchen“ gefühlt schon sehr lange zurück. Und, sie sagten beide, dass sie so eine schöne Zeit mit ihrem Frauchen hatten. Entsprechend groß war natürlich ihre Trauer.
Wie kamen sie überhaupt am 24. Juli 2021 zu uns? Nun, sie haben ihr Frauchen verloren, und waren bereits fünf Wochen allein und nur Not versorgt, als wir sie über die Tiernothilfe Niederzier und die liebe Tanja Fey vermittelt, abgeholt hatten. Allein der Verlust des Frauchens und dann noch die Reise in ein neues Zuhause erzeugten jede Menge Trauma für die beiden. Über ihre ersten 3 Tage, 3 Wochen und 3 Monate hast Du ja vielleicht schon gelesen. Es war vor allem Joey, der sehr viel Zeit brauchte, um anzukommen, sich dann zurecht zu finden und um seine Trauer zu bewältigen.
Und, ganz wichtig, Seelenkater Flix hat das natürlich alles mit langer Pfote aus dem Regenbogenland eingepfötelt. Kurz nach seiner Abreise sagte er mir auf die Frage, ob er uns Seelenkater senden werde „sie schon schon da.“
Joeys Trauma heilten und er ging in seine Kraft und Größe
Am Anfang war Hubertus derjenige, der zuerst alles erkundet und überprüft hat. Joey hat viel länger gebraucht, bis er unter der Spüle hervorkam und Vertrauen fasste.
Ich habe mit beiden sehr bewusst an ihren Traumata gearbeitet, so dass sie mit jedem Clearing etwas mehr davon gehen lassen konnte. Was die Katzen wie und wann für sich umsetzen, das ist immer individuell unterschiedlich. Im Spätsommer erwachte Joey und ging jeden Tag mehr in seine Stärke. Er erkundete eigenständig Räume und Plätze. Er war es, der sich die Treppe selbständig erarbeitet hatte (er kannte das gar nicht), und unsere offene Treppe fand er zuerst hochgradig einsturzgefährdet und völlig unsicher. Er hat sich dann selbst dem Projekt Treppe angenommen, saß oft lange davor und hat überlegt. Dann war er stolz wie Bolle, als er das erste Mal selbst hoch und wieder runter gehen konnte.
Mit dem Erwachen seiner Kraft zeigte Joey eine wunderbare Präsenz, seine Augen fingen an zu leuchten und er zeigte sich dann auch in seiner vollen, durchaus beachtlichen Größe. Er ging dann mit ganz neuem Selbstbewusstsein los und hat seine neue Welt selbständig erkundet. Er sagte dann immer „ich mache andere Sachen als der Hubertus.“ Es wurde ihm immer wichtiger, seinen eigenen Weg zu gehen. Egal, was Hubertus davon hielt.
Darm und Zähne
Keine Frage, Joey ist seelisch enorm gewachsen, sobald er richtig bei uns angekommen war und seine Traumata hinter sich lassen konnte. Parallel dazu zeigten sich körperliche Symptome, die wir nacheinander angegangen sind. Es ist ja ganz oft so, dass sich, sobald die Seelen angekommen sind, und das ganze System entspannen kann, dass sich genau dann körperlichen Symptome zeigen, die der Körper zuerst unterdrücken musste, da erst das Überleben gesichert werden musste.
Zum einen hat er immer wieder erbrochen. Die Diagnose, damals noch in der Tierklinik Hofheim ergab, dass seine Darmwände verdickt waren. Er bekam dazu ein TCM-Medikament und Vitamin B12, da sein B12-Spiegel zu gering war. Außerdem kamen Heilpilze für seinen Darm mit für ihn auf den Plan. Alles kein Problem, Joey war unproblematisch was das Einnehmen von Medikamenten oder Ergänzungsmitteln anging.
Bei diesem TA-Besuch fiel auch seine leicht entzündetes Zahnfleisch auf. Also machte ich gleich einen Termin für eine Zahnsanierung aus (Dentalröntgen, Reinigung, und ggf. Extraktion von kranken Zähnen) aus. Im November war es so weit. Er hat alles bestens weggesteckt, und er musste fünf Zähne in der Klinik lassen. Mal wieder FORL.
Seine Nierenwerte waren leicht erhöht, sein Urin aber in Ordnung. Er wurde von mir dann fortan mit einem speziellen energetischen Clearing-Programm für CNIchen behandelt. Es hat nicht nur seine Nierenwerte wieder in den Normalbereich gebracht, sondern ihn auch noch weiter geöffnet. Die Nieren haben ja immer auch mit Beziehungen zu tun. Das gleiche habe ich auch bei Hubertus beobachtet, aber dazu schreibe ich noch mal separat.
Umzug und HCM-Diagnose

Und dann kam erst mal unser Umzug in den Norden. Auch diesen Prozess hat Joey ganz wunderbar gemeistert, und sich vom ersten Moment an im neuen Zuhause super wohl gefühlt. Es gab so viel zu schauen und zu beobachten, er war ganz aus dem Häuschen, und sagte oft „ich habe so ein schönes Leben!“
Und siehe da, als wir im März im neuen Zuhause die Blutwerte kontrollieren ließen, waren seine Nierenwerte wieder im Referenzbereich. Allerdings fielen bei diesem TA-Besuch Herzgeräusche auf. Also haben wir einen Herzultraschall vereinbart, der leider nichts Erfreuliches zu Tage förderte. Joey litt an HCM, auch das eine Erkrankung, die seine Rasse leider oft mit sich bringt. Seine Seele hatte sich wirklich nicht den robustesten Körper ausgesucht. Und er war doch noch so jung (für mich als Seniorkater-Spezialistin sind 12 Jahre sehr jung!).
Umso wichtiger war es, seinen 12. Geburtstag am 23. April zu feiern. Mit Entspannung kannte er sich ja aus, sich einfach mal so hinlegen, alle viere von sich strecken, sein langes Fell lüften, sich bespaßen und mit frischem Huhn verwöhnen lassen. Ein schöner Tag! Den Moment genießen, eine von Joey’s Kernbotschaften.
Und es gab doch Anzeichen…
Ich kannte Joey ja erst seit einem dreiviertel Jahr, und er war immer ein ruhiger Kater gewesen, einer der viel Zeit für sich braucht, einer der eher „still vergnügten“ Art. Wie sich nun schnell herausstellte, wusste er ganz genau, was sein Körper leisten konnte und was nicht. Er hatte sich ganz langsam an seine geringere Herzleistung angepasst. Wie auch unsere neue Tierärztin vermutete, trug er die HCM bereits seit längerem mit sich herum. Oft habe ich seine Atemfrequenz überprüft, und seit der HCM-Diagnose haben wir das jeden Abend gemacht. Sie war immer höher als bei Hubertus, aber nicht in dem Bereich, in dem man sofort in die Klinik fährt. Ich hatte hier engen Kontakt mit unserer Tierärztin gehalten.
Ja, er sollte auch Medikamente nehmen, Clopidogrel zur Blutverdünnung, und einen Betablocker, Atenolol. In der ersten Zeit war das kein Problem, denn Joey hat alles brav eingenommen, wie ich es von ihm gewohnt war.
Kreislaufkollaps am 10. Mai
Dann der erste Einschlag am 10. Mai, einem für den Norden relativ warmen Tag. Er war schlicht zusammengeklappt. Er lag alle viere von sich gestreckt im Wohnzimmer, hat sich dann langsam die Treppe nach oben geschleppt, und lag da wieder genauso. Atmung hektisch. Nichts gefressen, nichts getrunken. Ich habe ihm sein Herztonikum gerichtet, und seine Medikamente. Es wurde nicht besser. Eher schlimmer. Also nicht lange fackeln, Kater einpacken und ab in die Tierklinik, ein Fall für den Notdienst. Als wir in der Klinik angekommen waren, hatte es bereits etwas geregnet und deutlich abgekühlt. Joey’s Köpfchen war schon wieder oben. Und er schaute schon wieder viel besser aus.
Super, Joey, es geht Dir besser! Sag mal, sollen wir trotzdem zum Tierarzt reingehen? Man fragt sich ja dann sofort, ob man nicht überreagiert hat. Nein, fühlt sich nicht so an. Also, mit Joey zur Anmeldung, und wir mussten kaum warten und kamen im Notdienst relativ schnell dran. Der diensthabende Tierarzt schaute sich seine gesammelten Befunde an, und dann Joey. Es war nichts weiter festzustellen, er war nicht mal dehydriert. Aber, seine Atmung war zu hoch. Angesichts seiner HCM-Diagnose aber dann doch nicht ganz aus dem Rahmen. Und ja, sein Blutdruck war viel zu hoch, weit über 200. Das war alarmierend, denn er hatte bislang nie zu hohen Blutdruck gehabt. Wir sollten das in den nächsten ein bis zwei Wochen noch mal kontrollieren lassen. Ja klar, das macht Sinn. Es könne der Betablocker gewesen sein, der ihm bei dem warmen Wetter nicht gut bekommen sei. Sein Blutdruck war bei der Kontrollmessung eine Woche später im Normalbereich, und auch eine zusätzliche Untersuchung des Augenhintergrundes ergab keine Anzeichen auf einen Bluthochdruck. Ich habe dazu gelernt, dass man bei Katzen, deren Messergebnisse grenzwertig sind, mit dieser Untersuchung sehen kann, ob im Augenhintergrund Äderchen geplatzt sind oder nicht. Wenn ja, hat man es doch mit einem Bluthochdruck zu tun. Wenn nein, ist alles in Ordnung. Super! Beruhigt sind wir wieder nach Hause gefahren. Und ja, den Betablocker sollte ich lieber weg lassen. Er würde ihn wohl nicht vertragen. Aber den Blutverdünner, den solle er unbedingt nehmen.
Joey realisiert und schaltet um
Erst im Nachhinein wird mir das so richtig klar. Nach diesem Kollaps im Mai hat er sich verändert. Und zwar zuerst in Sachen Medikamenteneinnahme. Er hat nun alles abgelehnt. Nein, auch den Blutverdünner wollte er nicht mehr nehmen. Ich bekam Ablehnung und Unbehagen von ihm, würde ihm nicht gut tun. Er erklärte Martina etwas detaillierter, dass er das nicht nehmen könne, es mache ein ganz komisches Gefühl im Kopf. Also waren Alternativen gefragt. Auricularia heißt der Vitalpilz, der nachweislich ebenfalls als Thrombozytenaggregationshemmer (ein tolles Wort, findest Du nicht?) fungieren kann, also das Blut am Fließen halten kann. Joey nahm es die ersten paar Tage, und da war ich ja erst am Einschleichen, und dann hatte sich das Thema Auricularia für ihn ebenso schnell wieder erledigt. Nein, wollte er auch nicht nehmen.
Parallel dazu haben wir Katzengeschirr anziehen geübt und er hat sich den Garten anschauen können. Als wir den dann weiter abgesichert hatten, auch mal ohne. Er hat es genossen, aber es musste nicht sein. Er saß stundenlang an der offenen Terrassentür und hat einfach nur rausgeschaut. Heute weiß ich, es ging ihm vor allem um die frische Luft, um den Sauerstoff, weniger um den Garten als solchen. Zu dieser Zeit hatte Hubertus gar keine Anstalten gemacht, unbedingt rausgehen zu wollen. Er lag stundenlang in seiner Box neben Joey. Gemeinsamkeit. Das zählte. Quality time.
Also, da Medikamente keine Option mehr waren, habe ich ihn weiterhin energetisch unterstützt, mit einem speziellen Protokoll. Er hat diese Behandlungen dankbar angenommen, immer gut entspannt und er kam wieder ins ruhigere Atmen rein. Als hätten wir was am Blutdurchfluss öffnen können.
An zwei weiteren Tagen war es ihm morgens sehr schlecht, und er mochte erst gar nicht aufstehen, Ich habe ihm jeweils eine kleine Infusion gegeben, die ihm sehr gut getan hatten. Alles in Absprache mit der TÄ. Nur ein schwacher Kreislauf?
Der Tag der Abreise: 18. Juni 2022
Dieser Samstag verlief für Joey ganz prima. Er verbrachte den Nachmittag mit Hubertus im Wohnzimmer, beide hatten ihre Näschen in die frische Luft an der Terrassentür gehängt. Nein, raus wollte keiner, es war Kuschel- und Entspannungszeit.
Es war Abendessenszeit. Beide hatten ihr Futter schon bekommen. Ich war dabei, Spargel zu kochen. Die Kartoffeln waren schon aufgesetzt, das Spargelwasser kochte, ich wollte sie gerade rein geben. Da sehe ich aus dem Augenwinkel Joey auf die Toilette gehen, aber, oh je, seine Hinterbeine haben versagt. Er schleppte sich hinein und wieder hinaus, und dann brach er zusammen als er raus kam.
Ich habe alles stehen und liegen gelassen. Wir haben ihn sofort in seinen Transportkorb gelegt und ich bin losgerast in die Tierklinik. Zu diesem Zeitpunkt hatte er wohl noch keine Schmerzen.
Unterwegs bekam er jedoch heftige Atemnot, er drehte sich um, und hatte schubartige Schmerzen heftigster Art. Wer schon einmal eine Katze mit Aortenthrombose schreien hörte, weiß was ich meine…Mir war sofort klar, was das alles bedeutete.
Ich habe während der Autofahrt versucht, ihm seine Angst mit Clearings zu nehmen, habe den Deckel der Transportbox abgenommen, so dass er mich immer sehen konnte, und ich seinen Kopf halten konnte. Parallel dazu die liebe Martina anrufen, ob sie uns möglicherweise helfen konnte. Sie konnte. Was für eine Erleichterung. Ich musste neben bei auch noch meine Ängste managen, Auto fahren und Joey beruhigen. Ein Tiergespräch in dieser Situation selbst zu führen war für mich unmöglich.
Kaum angekommen nach kurzer Schilderung um was es ging „Joey, HCM Patient, Verdacht auf Aortenthrombose, Sie haben alle Unterlagen im Haus!“, waren wir auch schon im Sprechzimmer des Notdienstes.
Joey’s Findungsprozess und seine Reise ins Regenbogenland
Die Tierärztin diagnostizierte sofort was ich schon vermutet hatte: Aortenthrombose. Seine Hinterbeine hatten bereits ihren Dienst versagt, waren nicht mehr durchblutet und wurden bereits kalt. Auf meine Frage, was wir für Möglichkeiten hätten, meinte sie „bei einer Katze in seinem Alter und dieser Situation, nur Euthanasie.“ Sie machte dann deutlich, dass ich sofort eine Euthanasie entscheiden müsse, und legte noch einen drauf „ihre Katze erstickt langsam.“
Das erzeugt erst mal enormen Druck, auch wenn faktisch sicher alles akkurat war.
Seelisch sah es jedoch anders aus.
Joey schaute mich aus Angst erfüllten Augen an „Hilf mir bitte, was ist denn los mit mir, was passiert jetzt?“
Keinesfalls würde ich ihn in diesem unklaren Zustand „gehen lassen.“ Wir mussten erst zusammen Klarheit erzielen. Er musste vorbereitet werden und wir mussten Abschied nehmen können. Es ist wichtig wie man diese Inkarnation verlässt; ganz egal ob Tier oder Mensch.
Ich sagte der Tierärztin, dass ich das alles verstehe, dass Joey Angst erfüllt sei, und noch nicht bereit sei, zu gehen, dass ich bitte einen Moment mit ihm alleine brauche. Derweil möge sie ihm bitte Sauerstoff geben. Sie gab mir den Sauerstoff-Schlauch in die Hand, und ich konnte ihn damit unterstützen, so dass er erstmal stabil war.
Ich habe schnell mit Martina telefoniert, sie hat dann Joey alles erklärt, während ich parallel dazu seine inneren Widerstände und seine Angst aufgelöst habe. Nach einigen Momenten hat er sich dann entspannt. Er hatte nun durch Martina verstanden, dass sein Körper keine Heimat mehr für seine wunderbare Seele sein kann. Er hatte dann realisiert, dass er seine Hinterbeine nicht mehr spüren konnte und was das zu bedeuten hat. Das war der Durchbruch für ihn. Auch er war darauf nicht direkt vorbereitet, dass er nun sterben müsse. Aber er verstand, dass seine Seele nicht in diesem Körper bleiben konnte.
Seine Gedanken gingen sofort zu mir, zu uns und zu Hubertus. Er verstand dann, dass wenn sein Körper ihn nicht mehr tragen kann, und von hinten her abstirbt, dass seine Seele diesen Körper dann verlassen muss.
Joey verstand auch, dass der Moment des Sterbens wichtig war, für ihn und seinen weiteren Weg. Er hatte es dann auf einmal eilig, er wollte sanft und ohne weitere Schmerzen gehen, mit uns an seiner Seite. Er schaute mich dann an, mit ruhigem klarem Blick und legte seine Pfote auf meine Hand und kommunizierte „ja, so machen wir das.“
Ich habe der Tierärztin sofort das Signal gegeben „wir sind so weit.“ Er bekam dann eine Narkosespritze. Er war entspannt, er wusste, dass ihm nun der Weg für einen sanften Übergang aus dieser Inkarnation hinaus geebnet wurde. Auch die eigentliche Euthanasiespritze nahm er gar nicht mehr vollständig war. Ich habe ihn weiter gestreichelt, ihm gut zugeredet und sein Pfötchen gehalten. Dann hatte seine wunderbare Seele diesen Körper verlassen und sich zügig auf die Reise gemacht. Auf zu neuen Ufern, aber erstmal in der Seelenwelt.
Als seine Seele ging, gingen auch meine Tränenschleusen auf, und ich habe erst mal viele Tränen geweint. Die Anspannung und Intensität der letzten Stunde (mehr Zeit ist gar nicht vergangen zwischen Joey’s Zusammenbruch, losfahren und seiner Abreise hier) war immens.
Kurze Abstimmung mit der Tierärztin. Ja natürlich nehme ich ihn mit, und ja, Hubertus muss Abschied nehmen von ihm. Und nein, wir schicken die Rechnung zu, sie müssen das jetzt nicht bezahlen. Danke für so viel Verständnis. Auch sie hatte gespürt, dass die wenigen Momente, die es dauerte, um Joey selbst erkennen zu lassen in welcher Situation er sich befand, wichtig waren. Nicht zuletzt machte das auch ihre Arbeit deutlich einfacher.
Joey’s Seele ist dann sanft entglitten, recht zügig und zielstrebig. Seine Seele hat auf dem Weg noch mal zurück geschaut, und er sah mich weinend bei seinem Körper. Martina hat ihn sanft weitergeleitet. Er sollte seinen Weg fortsetzen können, so frei und selig wie er sich nun anfühlte.
Himmelsgespräch mit Joey
Knappe zwei Wochen später konnte ich mit Joey sprechen. Ich habe mir einen Tag Auszeit genommen, bin zum Strand gefahren und wollte mal alles sacken lassen und mich innerlich sortieren. Er zeigte sich aber nicht. Als ich nachmittags meine Sachen zusammenpackte, und mir an der Strandbar noch ein Alster gekauft hatte, und mich dort wieder in einen Strandkorb setzte, war er plötzlich da. Mein geliebter Joey saß neben mir im Strandkorb. Es windete ordentlich, und seine Langhaar Silhouette stand auf „Sturmfrisur.“ Er atmete selig die frische Meeresluft ein.
Wir spürten einfach eine Weile in uns rein, und waren im Moment. Ich war sehr berührt, aber nicht traurig, sondern glücklich. Wieder Tränen, aber Tränen des Glücks, dass ich diesen Moment mit ihm hatte.
Ich fragte ihn, wie es ihm gehe.
„Wunderbar. Ich schwebe, reise, gleite, bin befreit von meinem kranken Körper. Weißt Du, ich hatte so ein schönes Leben. Und das letzte Jahr bei Euch das war so schön und intensiv, mit so viel neuen Erfahrungen. Ich habe so viel erlebt, wie in all den Jahren zuvor nicht. Du hast mein Leben rund gemacht. Ich danke Dir so sehr.“
Wir haben noch ein Weilchen geplaudert, aber vor allem den gemeinsamen Moment genossen. Dann hat er sich verabschiedet und ist von dannen geglitten und am blauen Himmel verschwunden. Mein Joey. Eine wahrhaft große Seele, die sich nun erst noch so richtig entfalten wird. Ich bin dankbar, dass ich ihm so viele Inspirationen geben konnte.
DANKE, dass Du bei uns warst!
Im nächsten Blogartikel geht es darum, was wir aus dieser Situation lernen können, warum die Auseinandersetzung mit Leben und Sterben so wichtig ist, wie Du zu Handlungsprinzipien für Dich kommst, die Dich in schwierigen Situationen leiten und Dir Hilfestellung bieten, und warum die Verantwortung für Dein Tier, für sein Leben und auch sein Sterben bei Dir liegt und warum das eine untrennbar mit dem anderen verbunden ist.
Text und Bilder:
© Tamara Schenk | Seelenkater
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Apr 23, 2022 | Seelenkater
Joey hat Geburtstag–Zeit für eine Auszeit. Und es ist Zeit zum Feiern!
Stolze 12 Jahre wird er! Ja, Joey ist ein Kater aus dem Tierschutz, von dem man sogar den Geburtstag kennt!
Ich kenne den wunderbaren Joey erst seit 9 Monaten. Am 24. Juli 2021 haben wir ihn und seinen Freund Hubertus abgeholt. Denn ihr Frauchen war sehr krank, und es war damals schon klar, dass sie von der Klinik direkt ins Hospiz gehen würde. Ein echtes Trauma für die beiden.
Was für eine Wandlung Joey seitdem durchlebt hat. Vom traumatisierten, angstvollen Kater, der drei Wochen unter der Spüle saß, hat er sich zu einem mutigen, stets gut gelaunten, in sich ruhenden, witzigen, schelmischen, weisen, großartigen Seelenkater verwandelt!
Anfangs stand er im Schatten von Hubertus. In allem hat er erst mal seinem Urteil vertraut und dieses auch abgewartet. Aber dann, mit dem Treppenprojekt (lest gerne hier nach) hat er sich dann immer mehr seinen eigenen Seelenweg erkämpft und diesen konsequent verfolgt! Ich bin so stolz auf ihn!
Als unser Umzug im Februar anstand, da war Joey es, der mutig vorangeschritten ist und sich positiv und im Vertrauen dem Prozess hingegeben hat Ja, seine vertrauensvolle Fähigkeit der Hingabe ist es, die mich komplett begeistert. Immer wieder. Natürlich wurden die beiden auf den Umzug vorbereitet. So ließ er sich am Umzugstag für die große Reise bereitwillig in seinen Transportkorb setzen, und genau so souverän ist er hier ausgestiegen. „Ah ja, hier ist mein neues Zuhause. Ich geh‘ mal eben schauen. Ja. passt, so wie Ihr es mir erklärt habt. Super, ich bin da!“
Es war und ist mir eine große Freude, ihm beim Auflösen seiner Traumata ( Frauchen verstorben, Zuhause verloren) helfen zu dürfen. Wir sind Schritt für Schritt vorgegangen. Erst haben wir das aktuelle Thema bearbeitet, die Trauer und den Verlust des Zuhauses. Dann alles was sich vorher schon angesammelt hatte. Eine große Seele hat sich da schon früh gezeigt! Und sie entfaltet sich weiter! Vor allem, seit wir im neuen Zuhause sind.
Joey hat eine riesige Entwicklung in neun Monaten hingelegt. Und wie er die energetische Arbeit genießt! Und die Gespräche. Als hätte er sein ganzes Leben nur darauf gewartet. „Du machst so tolle Sachen mit uns. Ich weiß nicht wie es funktioniert, aber es tut mir so sehr gut.“ Was will man mehr?
Inzwischen ist Joey mein Trauma Clearing Assistent geworden. Oft ist er in Zoom Calls mit dabei, wenn ich mit Menschen arbeite, oder auch wenn ich mit Tieren direkt arbeite. Und er zeigt sich auch. Gerne sogar. Seine beruhigende, vertrauensvolle Art wirkt oft Wunder bei Mensch und Tier.
Heute, zu Joey’s 12. Geburtstag, möchte ich noch ein sehr spannendes Gespräch mit euch teilen, in dem Joey viel von seiner Weisheit und seinem Witz zeigt!
Im Rahmen der Jahresbegleitung 2022 von de anima, widmen sich die TeilnehmerInnen jeden Monat bestimmten Themen. Im April ging es um das Thema Auszeiten. Natürlich wollten wir von der Weisheit der Tiere lernen. Und so sprechen die Mitglieder untereinander mit ihren Tieren. Joey hat mich gebeten, dass er dieses Mal mitmachen möchte. Sehr gerne.
Dieses Gespräch hat die liebe Tanja Koenen mit Joey geführt:
Nach der Herzverbindung springt mir Joey förmlich entgegen.
„Da bist du ja endlich. Ich habe schon gewartet

„.
Ich entschuldige mich bei Joey, es war ein langer Arbeitstag, ich war viel unterwegs, aber ich wollte mir die Zeit für dein, nein unser Gespräch nehmen.
„Natürlich“ sagt Joey sanft


.
Joey tänzelt mit den Pfoten, möchte unbedingt loslegen.
„Leg los“ schiesst er wie aus der Pistole.
„Lieber Joey du warst heute beim TA. Bist du denn bereit für das Gespräch?“
„Natürlich, ist doch schön“.
Ich bitte Joey um etwas Geduld, damit ich noch mehr in mich kehren darf, um voll und ganz bei ihm zu sein. Joey ist geduldig. Ich erkläre ihm meine Unsicherheit, worauf er mir sagt, dass ich das doch gut mache. So ein sanftmütiger Joey



.
Was können wir Menschen tun, um uns unsere Auszeiten regelmäßig zu gönnen UND sie auch ohne schlechtes Gewissen zu genießen?
„Wieso schlechtes Gewissen? Ihr tut doch gar nichts. Ihr müsst euch nicht immer so viele Gedanken machen. Lebt doch mal. Ständig denkt ihr nach. Das ist nicht gut. Lasst mal locker. Treibt euch nicht immer so. Wir machen das auch nicht. Liegen einfach nur da. Es muss nicht immer einen Grund haben. Hört auf eure Herzen. RUHE.“
Danke Joey für diese weisen Worte. Möchtest du noch was sagen im Bezug auf Auszeiten, die wir ohne schlechtes Gewissen genießen können?
„Lernt einfach mal daraus. Nehmt nicht immer alles so ernst.“ Ich sehe, wie Joey mit der Tatze nach einer Maus schlägt ohne sie zu fangen. „Ihr müsst nicht immer Beute machen.“
„Oh Joey, das finde ich sehr sehr klug 
„.
„Ich weiß“ Joey grinst

.
Was dürfen wie in Bezug auf Regeneration von dir lernen?
„….in Bezug auf Regeneration von mir lernen (Joey vollendet die Frage für mich – natürlich, schließlich ist er schlau und weiß natürlich worum es geht


). Schau her…Joey schmeißt sich auf den Rücken, spielt mit einer Stoffmaus, die an der Angel hängt.
„Schmeiß dich hin, bleib liegen, recke und strecke dich. Bleib liegen. Nicht immer direkt aufstehen. Gehe in dich hinein. Schnaufe, atme.“ Joey leckt sich über sein Mäulchen.
„Das war ein sehr prägnantes Gespräch Joey. Herzlichen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast.“
„Sehr gerne.“ Joey sitzt zufrieden und Pfote leckend vor mir. Er strahlt Ruhe und innere Wärme aus. Ein ganz toller Kater


.
Herzlichen Dank, dass ich dieses bereichernde Gespräch mit dem tollen Joey führen durfte

Joey hat inzwischen sein frisches Huhn, das ich ihm extra zum Geburtstag gekocht hatte, verspeist. Hubertus hat natürlich am Festmahl ebenfalls teilgenommen!
Text und Bilder:
© Tamara Schenk | Seelenkater
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Feb 27, 2022 | Seelenkater

Heute geht’s um typische Krankheiten seniorer Katzen–ich erzähle euch heute, was bei Joey und Hubertus noch so alles ans Licht kam und wie wir damit umgehen.
Ihr habt es bereits hier gelesen: wir sind umgezogen. Und Hubertus und Joey fühlen sich super wohl hier, wie wir auch. Ende Juli 2021 sind sie bei uns eigezogen, und Anfang Februar 2022 sind sie mit uns zusammen umgezogen. Wie im Umzugs-Blogartikel angekündigt, wollte ich euch noch erzählen, welche Zipperlein bei den beiden Seniorkatern nach den ersten drei Monaten ans Licht gekommen sind. Lass uns mit Joey’s Geschichte beginnen.
Joey’s Verdauungstrakt
Joey hat guten Appetit, aber einen empfindlichen Verdauungstrakt; das hatten wir bereits in den ersten drei Monaten festgestellt. Vor allem, als wir Anfang Oktober ein Wochenende weg waren und er ganz prima betreut wurde, schlug ihm das schon im Vorfeld so auf den Magen, dass er täglich immense Mengen erbrochen hatte. Interessanterweise ging Joey zum Erbrechen immer in eine seiner Katzentoiletten. Sowas hatte ich auch noch nie erlebt…
Meine Intuition sagte mir, ihn mit TCM-Tabletten zur Stabilisierung des Verdauungstraktes zu behandeln. Er nahm die chinesischen Kräuter-Tabletten gut an, und es wurde langsam besser.
Ich hatte Ende Oktober einen Termin für einen Check-up in Hofheim ausgemacht. Gerade mal drei Monate waren beide zu diesem Zeitpunkt bei uns. Ein komplettes Blutbild wollte ich auf jeden Fall haben, und dann wollten wir sehen, was eventuell noch mit seinen Symptomen wichtig sein könnte.
Also, Joey wurde per Tiergespräch auf seinen Termin vorbereitet. Und ich habe alle vorigen möglicherweise negativen Erfahrungen mit Tierärzten energetisch aufgelöst (Trauma Clearing der speziellen Art). Dann hatten wir den Termin. Joey war super lieb, sowohl beim Einpacken in seinen Transportkorb, beim Autofahren, als auch beim Termin selbst. Er ist so ein gutmütiger Kater, sehr im Vertrauen, ganz wunderbar. Da vor allem er es war, der eine lange Anlaufkurve bei uns hatte, bin ich umso erstaunter, wieviel Vertrauen er dann relativ schnell zu uns entwickelt hatte.
Erst wurde er allgemein untersucht, dann wurde ihm Blut für ein komplettes Geriatrie Profil abgenommen. Ich schilderte unsere Erfahrungen mit dem Erbrechen, und auch, dass es wohl etwas mehr als nur die Nervosität waren. Die Internistin schlug einen Ultraschall vor. Joey war super tapfer und ließ den Schall geschehen. Als Langhaarkater musste er einiges an Unterbauchfell in der Klinik lassen. Fast alles war unauffällig, jedoch zeigte sich eine leicht verdickte Darmwand, was auf entzündliche Prozesse hindeutete. Wir würden das Blutbild abwarten und dann die weitere Vorgehensweise abstimmen.
Ach ja, sein Zahnfleisch sah an einer Stelle nicht gut aus, da solle ich bei nächster Gelegenheit die Zahntierärzte drauf schauen lassen. Ja klar, das hatte ich eh vor. Dann also eher früher als später.
Joey’s Vitamin B12 war im Keller
Als die Blutwerte da waren, staunte ich nicht schlecht, und die Tierärztin ebenfalls. Joey’s Vitamin B12 Level war bereits unter dem unteren Ende des Referenzbereichs. Also, das Vitamin B12-Depot auffüllen war nun unsere Aufgabe. Und ja, wenn er die TCM-Tabletten gut annehmen würde, könne er sie weiterhin bekommen.
Also, Vitamin B12 Ampullen bestellen, und ihm die entsprechende Menge alle zwei Tage geben, war nun unsere Aufgabe. Er bekam das B12 erst mal oral. Mit etwas Schleckcreme versehen nahm er das prima zu sich. Die TCM Tabletten bekam er weiterhin.
Nach acht Wochen haben wir die Werte wieder kontrollieren lassen. Sieh da, der Vitamin B21 Spiegel war nun am oberen Ende des Referenzbereiches. Und viel wichtiger–das Erbrechen hatten wir sehr gut im Griff. Es fand so gut wie nicht mehr statt.
Joey’s Zähne oder „Die Briten haben alle schlechte Zähne“
Ich habe dann gleich Kontakt mit der Zahntierärztin aufgenommen und einen Termin im November ausgemacht. Falls möglich, wollte ich das gerne vor unserem Umzug erledigt haben. Umso dankbarer war ich, als Joey (ein Highlander oder auch British Longhair), einen Termin Ende November für eine komplette Zahnsanierung (professionelle Zahnreinigung, Dentalröntgen, und ggf. Extraktion kranker Zähne) bekommen konnte.
Wieder wurde er gut vorbereitet, per Tiergespräch und auch energetisch. Wieder wusste er, was ungefähr auf ihn zukommen würde. Ich bin also mit einem nüchternen Joey (bei seiner Vorliebe für Futter ist mir das unheimlich schwer gefallen, und ihm erst…) morgens nach Hofheim gefahren, und habe ihn der Zahntierärztin meines Vertrauens übergeben. Wir haben bei seiner Aufnahme kurz alles besprochen. Nein, sie brauchte mich nicht anrufen nach dem Dentalröntgen, sie solle bitte alle Zähne rausnehmen, was raus müsse. Wir kannten uns bereits von Max‘ und Flix‘ Zahnsanierungen. Alles gut. Besser konnte Joey es nicht treffen.
Etwas nervös, aber im Vertrauen, ließ ich meinen lieben Joey in der Klinik. Es würde alles gut werden, und es war ein sehr wichtiger Schritt für ihn und ein schmerzfreies Katerleben. Was würde sich alles hinter dem entzündeten Zahnfleisch, an dem einen Zahn verbergen? Eine ganze Menge!
Am frühen Nachmittag kam der heiß ersehnte Anruf aus der Klinik. Joey sei schon wieder wach, es gehe ihm gut, aber fünf Zähne hätten raus müssen. FORL. Wie zu befürchten.
Als ich in der Klinik ankam, zeigte sie mir seine Dental-Röntgenbilder. Der linke untere Fangzahn musste raus. Irre, wie zerfressen die Zahnwurzel da bereits gewesen war. Und vier weitere Backenzähne mussten ebenfalls raus. Unglaublich, was sich da bereits im Wurzelbereich der Zähne abspielte.
Wieder mal ein klassisches Beispiel dafür, dass man bei vier (!) der fünf extrahierten Zähne von außen nichts, rein gar nichts, sehen konnte. Ohne Dentalröntgen sieht man die schlimmste aller felinen Zahnkrankheiten, FORL, eben leider gar nicht. Ich kann es nicht oft genug betonen, wie wichtig es ist, immer wenn man an die felinen Zähne ran geht, immer auch dental zu röntgen. Mehr dazu hier.
Alle diese Zähne müssen ihm immense Schmerzen bereitet haben. Zum Glück waren sie nun draußen. Mein armer Joey. Wie lange das wohl schon andauerte? Vier Monate war er nun bei uns…
Mein Zahntierärztin kommentierte lapidar „Die britischen Rassen haben alle schlechte Zähne.“ Sie empfahl mir, ihn weiterhin einmal jährlich zur kompletten Zahnsanierung inkl. dentalem Röntgen vorzustellen. Ja, klar, so machen wir das!
Ich habe in den Tagen und Wochen danach beobachten können, wie viel leichter Joey sein Leben nahm. Sein Blick wurde klarer und offener und entspannter. Er entwickelte eine ganz neue Lebensfreude.
Interessant war auch, dass er dieses Mal kein AB nach der Zahn-OP bekam. Es wäre nicht zwingend notwendig, sie würde eh so steril wie nur irgend möglich arbeiten. Ich erwähnte, dass ich das gut fände, da wir momentan sowieso mit den Pleurotus und Hericium Heilpilzen seinen Darm aufbauten. „Ein Grund mehr, da nicht mit einem AB dazwischen zu funken.“ Prima.
Seine Nierenwerte waren auch bei der Nachkontrolle stabil am oberen Referenzbereich. Also, Nierenunterstützung bekam er ohnehin bereits, genauso wie Hubertus. Beide durchlaufen gerade ein energetisches Protokoll speziell für CNIchen, an dem ich momentan arbeite. Ich werde euch in Bälde mehr dazu berichten…
Hubertus‘ kahle Stellen

Hubertus fing Mitte Oktober an, kahle Stellen am Hals zu entwickeln. Erst auf der einen Seite, dann auch auf der anderen Seite. Es war genau die Zeit, nachdem wir das eine Wochenende weg waren, und Joey dann seine Tierarzttermine hatte. War es Stress? War er nervös? Oder hatte es nichts damit zu tun? Ich tippte erst mal auf Stress. Ende November war sein Check-up Termin eh schon vereinbart.
Auch er wurde per Tiergespräch und energetisch auf seinen Tierarztbesuch vorbereitet. Bei ihm war es von Anfang an so, dass mir schon gesagt wurde „bei ihm musst Du aufpassen, er ist ganz schön aggressiv.“ Er war zuerst gar nicht aggressiv. In vereinzelten Situationen kam es aber schon mal vor, dass er unvermittelt zuhaute. Nie schlimm oder ernsthaft, aber schon sehr bestimmt. Und wie aus dem Nichts heraus. Normalerweise liegt da ein Trauma dahinter, zu dem wir die genauen Trigger (noch) nicht kennen. Daran habe ich eh mit ihm gearbeitet. Seine Situation lag aber etwas anders.
Meine Tierärztin fiel sofort auf, dass er kahle Stellen am Hals hatte. Sie fragte mich nach dem Hergang. Ich erklärte wann es angefangen hatte. Sie meinte gleich, dass kahle Stress-Stellen normalerweise nicht am Hals wären. Sie vermutete eine Schilddrüsenüberfunktion. Also, Geriatrie Profil mit Schilddrüsenwerten und auch gleich den Blutdruck messen, bitte.
Letzteres ließ er sich gut gefallen. Leider war sein Blutdruck astronomisch hoch. Das Blut abnehmen fand er dann schon weniger witzig. Aber er hatte immer Blickkontakt mit mir, und er ließ es über sich ergehen, nicht aber ohne allen Beteiligten in klaren Lauten zu erklären, was er von der Sache hielt. Nichts nämlich. Wir würden auf die Blutwerte warten und dann über seine Therapie entscheiden.
SDÜ–Schilddrüsenüberfunktion, wieder was Neues
Das Blutbild bestätigte, was wir vermutet hatten: der T4 Wert war zu hoch, er hatte also eine Schilddrüsenüberfunktion. Seine Nierenwerte waren am oberen Referenzbereich. Es stand zu befürchten, dass sich nach Einpendeln der Schilddrüsentätigkeit seine Nierenwerte nach oben verändern würden.
Oder kurz gesagt: oft maskiert eine unbehandelte SDÜ eine bestehende CNI. Dass seine Nieren Unterstützung brauchten, war mir von Anfang an klar, so wie er trank und auch wie er Wasser ließ. Deshalb bekam er und auch Joey seit Monaten Unterstützung mit der Cordyzeps/ABM Heilpilzmischung.
Und so war es auch bei Hubertus. Aber der Reihe nach.
Als erstes sollte er Felimazole-Tabletten bekommen. Kontrolle der Werte in vier Wochen. Leider waren Hubertus und Medikamente nehmen bis dato zwei verschiedene Welten, die noch nie was miteinander zu tun hatten. Viele Versuche, ihm die Tablette unterzujubeln, scheiterten. Entweder er legte sie aus den Leckerlis, Würstchen, etc. selber wieder frei und schaute mich vorwurfsvoll an, oder er verweigerte die Gabe komplett. Auch ein Tablettengeber scheitere kläglich. Hubertus war geschickt wie Howy, aber deutlich größer und mit seinen Pfoten und auch Zähnen extrem schnell und zielgenau. Also, das hatte alles keinen Sinn. Er zeigte mir noch deutlicher als Flix seinerzeit, dass er diese Tabletten nicht nehmen wollte.
Zusätzlich wurde er sehr geschickt, und kickte die präparierten Leckerlis dezent mit einer lässigen Pfotenbewegung zu Joey hin. Joey, der ein solches Grundvertrauen hat, hat diese Leckerlis mehr als einmal gefressen. Also, das ging auf keinen Fall so. Oh Mann, das war nun echt vertrackt.
Wir erklärten ihm, erst ich, dann Martina in allen Einzelheiten, warum er das bekam, dass es nur für ihn bestimmt war, und Joey die Tabletten Schaden könnten. „Die kleinen Dinger?“ meinte er. Ja, genau die.
Außerdem war es interessant, dass er sich seit der Behandlung (ein paar Tabletten landeten schon in ihm) nicht gut fühlte. Das ruhiger werden war für ihn gleichbedeutend mit krank sein. Er drehte also schon sehr lange im Überfunktionsmodus. Es war „normal“ für ihn. Auch das haben wir ihm erklärt. Er hatte viel zum Nachdenken. In dieser Hinsicht ist Hubertus sehr „flixig.“
Natürlich wird auch er energetisch unterstützt, Ängste, karmische Themen und alte Traumata. Er hat mit seinen 16 Jahren schon was angesammelt.
Zur SDÜ kam dann noch Bluthochdruck
Also waren wir vier Wochen später leicht deprimiert wieder bei unserer Tierärztin. Nein, wir waren nicht sehr erfolgreich mit dem Felimazole. Ich schilderte unsere Erlebnisse. Meine Tierärztin verschrieb ihm Thyronorm, die flüssige Variante des gleichen Wirkstoffes Thiamazol. Ich solle es mit einer bestimmten Päppelcreme mischen, das würden quasi alle Katzen nehmen. Nun, wir würden sehen, ob Hubertus unter die Rubrik „alle Katzen“ fallen würde.
Ja! Diese Vorgehensweise war super! Er akzeptierte das flüssige Medikament und schlabberte morgens und abends alles brav auf. Er entspannte sich zusehends, er wurde gelassener, und seine kahlen Stellen wurden langsam besser. Ein Flaum entwickelte sich bereits wieder.
Nach weiteren zwei Wochen–es war inzwischen Mitte Januar–waren wir wieder bei unserer Tierärztin. Blutkontrolle und Blutdruck messen. Hubertus war mäßig begeistert, aber er ließ die Untersuchungen geschehen. Sein Blutdruck war wieder astronomisch hoch. Nun war klar, bei bestätigter und nun gut eingestellter SDÜ, dass wir seinen Bluthochdruck separat behandeln mussten. Amodip, was Flix auch bereits jahrelang bekommen hatte. Auch das Amodip sollte ich mörsern und ihm mit der gleichen Päppelcreme geben. Wir tun unser Bestes, nicht wahr, Hubertus?
Hubertus erholte sich dann recht schnell. Die SDÜ war gut eingestellt, er mochte seine Päppel-Schleckcreme mit der Medizin, und auch seine gemörserten Blutdruck-Tabletten nahm er seitdem ohne Probleme ein. Inzwischen stellte er selbst für sich fest, dass er sich besser fühlte. Ausgeglichener. Ruhiger. Mehr im Gleichgewicht.
Nun sind wir im neuen Zuhause angekommen, und Hubertus‘ Blutwerte werden nächste Woche kontrolliert, sein Blutdruck ebenfalls. Ich bin sehr gespannt, wo wir mit den Nierenwerten landen werden. Sollte das alles passen, werden wir seine Zahnsanierung terminieren. Seine Zähne sehen zwar von außen besser aus als Joey’s vor seinem Zahn-OP-Termin, aber wir wissen ja, was sich alles darunter verbergen kann… wir gehen einen Schritt nach dem anderen.
Energetische Unterstützung bei chronischen und akuten Krankheiten

Kann man da was machen? Ja, unbedingt. Wie ihr wisst, bin ich ja ein Fan der Idee, das beste aller Welten zum Wohle aller zu nutzen. Für mich selber mache ich das ganz genauso.
Ja, ich finde eine saubere, schulmedizinische Diagnose und oft auch Therapie sind wichtig. Auf dieser Basis kann ich prima weiterarbeiten, und sowohl meine als auch die Tiere meiner KundInnen gezielt bei deren gewählter Therapie (Schulmedizin, Homöopathie, Naturheilkunde) unterstützen.
Jedes Symptom, das sich körperlich zeigt, geht letzten Endes auf eine energetische Blockade zurück. Vielleicht findest Du die Idee spannend oder aber auch abenteuerlich. Ich kann Dir jedoch versichern, dass es dazu in der Tat im Bereich Schwingungsmedizin einige spannende Studien gibt, die genau diesen Schluss zulassen. „Vibrational Medicine“ ist ein tolles Buch eines Humanmediziners, der sehr viele Fakten und Studien über viele Jahrzehnte zusammengetragen hat, um den Vertretern der einen oder anderen Denkschule die Augen für neue Perspektiven zu öffnen–indem zu den Kreisläufen im physischen Körper eben den Energiekreislauf mit betrachtet. Ich habe in meinem Buch ja einiges dazu erklärt. Und wer schon mal ein Aura Clearing bei mir erlebt hatte, weiß, dass ich dazu immer einiges erkläre und an den Chakren (=Energiezentren) zeige.
Die Grundidee ist, diese Blockaden aufzulösen, so dass sich erst gar keine körperlichen Symptome zeigen können. Dazu arbeitet man mit Aura, Karma und auch Trauma Clearingtechniken, je nachdem wie die individuelle Situation ist. Meist sind jedoch bereits körperliche Symptome da.
Es ist einfacher bei akuten Symptomen, wie Joey’s stressbedingtem Erbrechen. Ich habe ihn energetisch behandelt, seine Aura und auch sein „die neuen Menschen sind zwei Tage weg“ Trauma aufgelöst. Er wusste dann, dass für ihn keine Gefahr bestand, die Blockaden am Solarplexus konnten gelöst werden und es hat sich wieder stabilisiert. Bei Stress knickt eben sein Selbstwertgefühl ein (mentaler Energiekörper im Solarplexus), und das manifestiert sich durchs Erbrechen. Klar brauchte er auch physische Unterstützung, denn das fehlende B12 musste schnellstmöglich wieder in seinen Körper. Parallel helfe ich ihm aber, sein Selbstwertgefühl zu stabilisieren. Das wird ihm dauerhaft und langfristig helfen.
Bei chronischen Symptomen, die bereits bestehen und deren Ursachen oft sehr, sehr lange zurückliegen, braucht es alles etwas länger, und das dann auch regelmäßig. Ich denke immer wieder an meinen Flix, der mit einer sehr leichten CNI mit 15 Jahren zu uns kam, und dann noch 6,5 Jahre mit uns hatte. Flixchen wurde vor allem in seinen letzten drei Jahren sehr regelmäßig auch energetisch behandelt, was seinen Nieren und viel wichtiger, seinem Allgemeinbefinden sehr gut tat. Das typische Schlecht fühlen, das hatte er bis zum letzten halben Jahr fast nie. Und wie hat sich mein kleiner, großer Katermann auf der seelischen Seite entwickelt…
Ich bin momentan dabei, an konkreten Clearing Protokollen zu arbeiten, die ganz gezielt helfen, bei verschiedenen Krankheiten die Ursachen auflösen, so dass sich die körperlichen Symptome verringern oder ganz zurückbilden können.
Es bleibt also spannend. Das erste Clearing-Protokoll dazu ist bereits im Einsatz, und wie könnte es anders sein, es geht um die CNI. Konkretes dazu werde ich in Kürze mit Euch teilen!
Text und Bilder:
© Tamara Schenk | Seelenkater
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Okt 17, 2021 | Seelenkater

Mein lieber Flix hatte alles mit langer Pfote vorbereitet. Wenige Wochen nach seinem Tod sagte er mir in einem Gespräch, dass neue Seelenkater bereits da wären, die Hilfe bräuchten. Natürlich habe ich erst mal nur Bahnhof verstanden.
Es sollte sich alles aufklären. Bald sogar. Ich habe mich nämlich selbst dabei beobachtet, wie ich meine Hilfe für Katzen in Not angeboten haben. Es waren sehr viele Tiere durch die Flutkatastrophe in Not geraten.
Flix‘ Vermächtnis: Hubertus und Joey
Hubertus und Joey waren zuvor schon in Not. Ihr Frauchen kam wegen einer schweren Erkrankung ins Krankenhaus, und es war dann bald klar, dass sie nicht mehr zurückkommen würde. Hubertus, damals noch Hüby genannt, 16, und Joey, 11, waren allein zu Hause. Notdürftig versorgt, aber eben die allermeiste Zeit über alleine. Genau um diese beiden Kater ging es, als die Anfrage der lieben Tanja Fey von der Tiernothilfe Niederzier bei mir einging. Nein, keine Pflegestelle, idealerweise eine Endstelle sei gefragt. Durch die Flutkatastrophe seien alle Pflegestellen vor Ort voll belegt oder nicht mehr existent.
Wer mich kennt, weiß, dass ich eine schnelle Entscheiderin bin, wenn sich etwas stimmig für mich anfühlt. Und das fühlte sich sehr stimmig an. Ich hatte dann mit beiden Kontakt aufgenommen, und schon mal reingefühlt, wie sehr die beiden durch den Wind waren. Und auch eine besondere Verbindung hatte ich gleich gespürt. Hubertus war eine sehr alte, weise Seele, eine zu der ich gleich eine tiefe Verbundenheit spürte. Und die Verletzlichkeit und Sensibilität von Joey hat mich ebenfalls sofort sehr tief berührt. Wunderbare Katerseelen waren die beiden. Ja, sie sollten zu uns. Daran gab es keinen Zweifel. Dann noch mal mit Flix Rücksprache nehmen. Ja, das sind die beiden. Sie brauchen Eure Hilfe. Jetzt.
Also haben wir uns am kommenden Samstag, den 24. Juli 2021 auf den Weg gemacht, die beiden abzuholen. Und unsere gemeinsame Geschichte hat begonnen. Es ist erst mal die Geschichte der ersten 3 Tage, 3 Wochen und 3 Monate, einer goldenen Adoptionsregel für gerettete Katzen. Fast genau so lange, 12 Wochen, sind sie nun bei uns, in ihrem Für-Immer Zuhause.
Die ersten drei Tage – Nur unter der Spüle ist es sicher
Die beiden waren, wie wir erfahren haben, ihr ganzes Leben bei ihrem Frauchen gewesen, anscheinend immer in der gleichen Wohnung. Neben dem Trauma und die Trauer und den Verlust ihres Frauchens wurde es erst mal noch stressiger für sie, bevor es dann besser werden konnte. Sie mussten in ihre Transportboxen gebracht werden, und sie musste ihre bisheriges Zuhause verlassen, noch dazu zwei Stunden im Auto fahren. Sie waren einfach überwältigt und sehr erschöpft als wir am Nachmittag zu Hause angekommen sind.


Allerdings, die Fahrt verlief völlig ohne Probleme. Wir haben die Boxen mit Ihnen mitten in die Diele gestellt, so dass sie viel sehen konnten, und sie dann geöffnet. Beide saßen am hinteren Ecke der Transportbox und waren sehr ängstlich. Da blieben sie auch für die erste Stunde. Ich habe ihnen dann Leckerlis und Schleckcreme angeboten, was sie zögernd angenommen haben. Langsam drehten sie sich in ihren Boxen um und schauten heraus. Nach einer Weile, als keiner von uns dabei war, kam Joey raus. Ich habe ihn dann erst mal überall gesucht, und man glaubt es kaum, unter der Spüle wir Stauraum und Abfallbehälter haben, da hatte er Zuflucht gesucht. Hubertus war da immer noch in der Box. Eine weitere Stunde später kam auch er raus, und natürlich ging auch er unter die Spüle.
Wir haben sie da sitzen lassen. Sie mussten erst mal ankommen, sie waren völlig durch den Wind, überwältigt von allem, und mussten erst mal wieder zu sich kommen.
Alle Attribute, die oft für diese ersten drei Tage beschrieben werden, haben wir mit Hubertus und Joey so erlebt. Extrem unsicher, Angst erfüllt, schreckhaft, geräuschempfindlich, immer im Versteck, kaum was essen und trinken. Ihr wahres Wesen? Das bekamen wir für die nächsten Wochen nicht zu Gesicht. Und genau das ist vollkommen normal.
Ich habe ihnen ihr Futter dann in den ersten Tagen unter der Spüle serviert, sie haben wenig, aber immerhin etwas, gegessen. Rauskommen und trinken? Keine Chance. Also habe ich Wasser und Katzensuppen unter der Spüle angeboten. Auch Leckerlis und Schleckcreme.
Auf diese Weise konnten sie sich langsam an unsere Routinen gewöhnen, wer wann in die Küche kam, wann es was zu fressen gab, dass all das regelmäßig von statten ging. Kleine Schritte für uns, riesige Schritte für die beiden.
Sie waren in der ersten Nacht auch nicht auf dem Katzenklo, und auch nicht am darauffolgenden Tag, Langsam machte ich mir Sorgen. Dann, die Erleichterung, als sie in der zweiten Nacht ihre Katzenklos aufsuchten. Nie zuvor hatte ich solche riesigen Pinkler gesehen. Mir ist ein riesiger Felsbrocken vom Herzen gefallen.
Einige gut gemeinten Ratschläge in diesen Tagen war „wenn sie jetzt rauskommen, machst Du die Tür unter der Spüle gleich zu.“ Natürlich habe ich das nicht gemacht. Ich hätte ihre allerersten Schritte des Ankommens sofort selber sabotiert und ihr gerade langsam wachsendes Vertrauen zerstört. Und diese Tür ist bis heute, nach 12 Wochen, immer noch offen. Wann immer sie diesen absoluten Rückzug brauchen, können sie natürlich dahin zurückkehren.
Der Erfolg nach drei Tagen?
Die Grundfunktionen, essen, trinken, pinkeln und Stuhlgang kamen wieder in ihren Rhythmus. Darauf können wir aufbauen.
Die ersten 3 Wochen – Überprüfen, Verstehen, Realisieren
Hubertus war der mutigere, und wie sich rausstellte, auch der Chefkater. Er traute sich zuerst bei Tageslicht aus der Spüle raus. Am Tag 5 war es soweit: in vorsichtiger, geduckter Haltung traute er sich raus und fing an, alles zu erkunden. Erst mal gings ins Wohnzimmer, aufs Sofa, und von da aus in den hintersten Winkel eines Regales. Auch das vermittelte ihm Sicherheit. Joey blieb weiterhin in der Spüle, sein Blick war weiterhin ängstlich, er vertraute erst mal auf Hubertus, alles zu überprüfen.
Anfassen? Das war so gut wie nicht möglich. Ich habe es auch nicht forciert. Sie würden es selber anbieten, zur richtigen Zeit. Und genau so war es auch.
Beide bekamen in der ersten Woche dann ihr erstes Aura Clearing. Erst mal ging es darum, alle energetischen Blockaden, die sich durch den extremen Stress, dem die beiden ausgesetzt waren, gebildet hatten, in ihrem Energiefeld aufzulösen. Sie hatten es beide als sehr angenehm wahrgenommen, es war auch eine weitere vertrauensbildende Maßnahme. Sie verstanden, dass hier seitens der neuen Menschen Dinge geschehen, die ihnen gut tun. Dieser Schritt ist sehr wichtig, bevor wir an die energetische Trauer und Trauma-Auflösung gehen.
Dann stand das erste Tiergespräch mit ihnen an, nein, nicht meine Gespräche mit ihnen, sondern ganz bewusst Gespräche mit einer neutralen Person. Wie auch mit Flix in seinen letzten Monaten steht mir wieder die liebe Martina Klaue mit ihren, ja wie soll ich es am besten ausdrücken, wunderbaren Tier-Coaching-Gesprächen zur Seite. Dieser Weg öffnete den beiden einen Kanal, sich offen über ihre Situation zu artikulieren, und Dinge zu äußern, die sie mir nicht unbedingt sagen würden.
Also, diese drei Wochen waren sehr intensiv. Hubertus hat sich früh für meine Arbeit interessiert und hat mich in meinem Arbeitszimmer besucht, auf dem Schreibtisch, natürlich vor und auf der Tastatur, und direkt dabei bei meinen Zoom Video Calls.
Währenddessen hat sich Joey zwar herausgetraut, sich dann aber erst mal an der offenen Treppe gestört. Sie hat ihn so verängstigt, dass er dann erst mal wieder buchstäblich „rückwärts“ ging, also wieder unter die Spüle. Er erklärte Martina, dass diese Treppe ein höchst unsicheres Konstrukt sein, und viel zu gefährlich. Sie überzeugte ihn, sich in kleinen Schritten vorzutasten, und es „sein“ Projekt zu machen, um dann Hubertus zu zeigen, wie es richtig ginge, das Gehen auf der Treppe. Er machte sich wenige Tage später an die Arbeit. Es war wunderbar, mit anzusehen, wie er sich das Projekt „Treppe“ Schritt für Schritt erarbeitet hatte. In der Tat, Hubertus folgte ihm wenig später auf der Treppe, und Joey hatte etwas ganz alleine für sich selbst erobert. Das war ungemein wichtig für ihn.
Dann überschlugen sich die Ereignisse, als meine ältere Schwester starb und ich zur Beerdigung ins Allgäu reisen musste. Es war mir wichtig, bei der Trauerfeier dabei zu sein, und mit der Familie ihren Abschied aus diesem Leben zu begleiten. Natürlich war es eine weitere Herausforderung für die beiden, und das gerade in den ersten drei Wochen. Und für mich auch. Ich spürte, dass die beiden das sofort mitbekommen haben, da in mir natürlich viel Traurigkeit aufgezogen ist. Es galt also die beiden vorzubereiten, so dass sie ein paar Tage mit ihrem Herrchen, #catdad, zurecht kommen würden.
Inzwischen hatte ich ihr Trauma um ihr verstorbenes Frauchen und den Verlust ihres Zuhauses mit einigen Trauma Clearing Sitzungen mit ihnen bearbeitet. Es war einiges aufzulösen, die fünf Wochen alleine in völliger Ungewissheit hatte die beiden sehr traumatisiert. Und dann der Umzug, neue Menschen, ein neues Zuhause.
Sie haben die Tage mit #catdad prima hinbekommen, alle drei zusammen. Dadurch konnten sie auch engere Bande mit Michael knüpfen. Es war alles in allem gut für alle Beteiligten. Auch für mich war die Reise wichtig, ich konnte besser mit dem Tod meiner Schwester zurechtkommen, und kam gelöster zurück als ich weggefahren war.
Wo standen wir nach den ersten drei Wochen?
Gegen Ende der ersten drei Wochen ließ sich sagen, dass sich beide nun mutig aus ihrem Versteck „Spüle“ raus getraut haben. Sie haben sich den Großteil der Wohnung erobert, jeder hat eigene Vorlieben entwickelt. Sie haben sich nun vermehrt mit uns beschäftigt als neue Menschen, und bewusst Zeit mit uns verbracht und auch eingefordert. Erste Spielversuche, Angel spielen für Hubertus, Raschelkissen für beiden, den Activity Feeder für Leckerlis erobern. Sie haben unsere Routinen kennengerlernt, und wir haben gemeinsame neue Routinen entwickelt. Sie haben deutlicher gezeigt, was sie gerne fressen, und der Umstieg auf hochwertiges Nassfutter ist erstaunlicherweise recht einfach verlaufen.
Beide lassen nun Berührungen zu, bzw. fordern sie auch ein. Jeder auf seine Weise. Sie haben nun signalisiert, dass wir gute Freunde werden können, und sie haben sich auf die Vorstellung eingelassen, dass sie mit uns nun ein Für-Immer-Zuhause haben.
Die ersten drei Monate – Sie sind emotional angekommen

Nun sind sie genau 12 Wochen bei uns. Wir sind also noch im letzten Abschnitt des 3 Tage, 3 Wochen, 3 Monate Prinzips. Für Hubertus und Joey ist die Ankommens- und Integrationsphase emotional bereits abgeschlossen. Auch wenn alles doch noch leicht fragil ist, ihre emotionale Bindung an uns und ihr neues Zuhause ist etabliert. Darauf bauen wir auf, wohlwissend, dass jede Veränderung vorab mit ihnen besprochen wird und sie gut vorbereitet werden, energetisch und auch im Gespräch. Danke, liebe Martina!
Meine Beziehung zu Hubertus war eng von Anfang an, sie wurde nochmals enger und tiefer. Er hat sich weiter geöffnet und sich sehr eng angeschlossen. Er erklärte Martina, wie sehr er sich hier wohlfühle, und wie eng er sich nach so kurzer Zeit bereits mit mir verbunden fühlte. Oh ja, so ging es mir auch, mein lieber Hubertus, was ganz tiefes bildet sich da heran.
Und Joey kam nun so richtig aus sich heraus, und markierte den Schelm, den ich in ihm vermutet hatte. Immer öfter hatte er Spaß daran, Hubertus als Chefkater herauszufordern. Bubeln und balgen gehörte nun zum Alltag. Und immer öfter kam er von sich aus auf uns zu. Auch sein neues Leben hatte begonnen.
Es gab noch mal zwei Herausforderungen zu meistern. Die eine waren Handwerker, die unsere Loggia saniert haben. Das waren dann zwei Tage, in denen die Spüle wieder Hochkonjunktur hatte. Alles gut, das dürfen sie. Der Ort vermittelt ihnen Schutz und Sicherheit. Kaum waren die Arbeiten abgeschlossen und die Handwerker wieder gegangen, kamen sie auch sofort wieder heraus und übernahmen wieder das Regiment in ihrem neuen Zuhause.
Die andere Herausforderung war eine Reise meinerseits und dann noch mal eine Nacht alleine zu bleiben. Wir planen einen Umzug in den Norden, und es gab einiges anzusehen, viel zu koordinieren, was eine kurze Reise meinerseits erforderte. Die beiden haben diese Woche mit ihrem Herrchen ganz toll gemeistert. #catdad war zwar recht gestresst, aber die drei haben wiederum die Zeit genutzt, um ihre Bindung zu stärken. Ich habe mich jeden Abend mit den beiden verbunden und mal „reingehört“ wie es ihnen geht und was sie so fühlen. Es fühlte sich immer gut an. Sie haben in der kurzen Zeit viel Vertrauen aufgebaut, und sehr viel Mut bewiesen.
Die erste Nacht alleine war dann schon etwas, was wir unbedingt gut vorbereiten wollten. Bei einem bevorstehenden Ortswechsel sollte natürlich auch #catdad sich unbedingt alles selbst anschauen. Dann hat die liebe Martina diese Situation beiden erklärt und ihnen genau gezeigt, wer sie wie betreuen würde. Eine liebe Nachbarin, die früher selbst Katzen hatte, kümmerte sich um die beiden. Sie war mehrfach vorher bei uns, hat die beiden kennengerlernt, und ihnen bereits an diesen Tagen ihr Futter gerichtet und serviert. Ihr liebevolle, zurückhaltende Art half den beiden, ihr zu vertrauen.
Allerdings schlug Joey das Vorhaben sehr auf den Magen. Buchstäblich. Wenige Tage vorher erbrach er sich heftig. Abend für Abend. Oh weia, da mussten wir erst mal Ruhe reinbringen, und dann genau sehen, was hier los ist. Also, erst mal ein Aura Clearing. Sein Solarplexus war total blockiert. Diese Blockaden habe ich erst mal aufgelöst. Rücksprache mit unserer Tierärztin. Erst mal musste er stabilisiert werden, also für fünf Tage eine kleine Menge Kortison, parallel dazu TCM Kräutertabletten einschleichen. Dann schauen wir weiter zum ohnehin bald geplanten Termin für Blutbild, Ultraschall, etc. Genau so haben wir es gemacht. Er hat sich schnell stabilisiert, die zwei Tage unserer Abwesenheit mit der einen Nacht haben beide super gemeistert. Unsere Catsitterin Sabine hat sich ganz super liebevoll um die beiden gekümmert. Und sie haben Vertrauen gefasst und sogar sachte mit ihr gespielt. Klasse.
Ja, und dann gab es noch einen neuen Kratzbaum für die beiden. Den großen Deckenspanner hatten sie mittlerweile beide erobert, aber Flix‘ kleiner Seniorenkratzbaum war einfach zu klein für die beiden. Ideal für Flix und Howy, zwei kleinere Kater, aber zu eng für Hubertus und Joey, die doch einiges größer sind. Also wurde ein neuer Kratzbaum gekauft, und ein Tierheim erfreute sich an unserem alten. Sie standen buchstäblich mit großen Kateraugen davor, als sie ihn dann erblickten. Und wieder brauchte es ein paar Tage, bis das neue Gebilde auf Herz und Nieren überprüft wurde. Doch dann wurden seine Vorzüge entdeckt, um unsere Eichhörnchen, Meisen und die beiden Wildtauben auf dem Balkon zu beobachten.

Wo stehen wir nach 12 Wochen im neuen Zuhause?
Sie sind emotional angekommen, sie bewegen sich frei in der gesamten Wohnung, haben ihre eigenen Routinen entwickelt, jeder hat Lieblingsplätze für sich entdeckt. Beide lieben es nun mit uns abends zu kuscheln, Spielroutinen sind etabliert, und sogar Joey fängt nun an sich für das Spielen mit der Angel zu interessieren. Zwischen uns haben sich nun recht enge Beziehungen entwickelt. Hubertus hat sich von Anfang an sehr an mich angeschlossen, und Joey hat sich langsam und sachte uns beiden angenähert, und scheint gerade eine Vorliebe für #catdad zu entwickeln. Es ist rührend zu sehen, wie er ihn abends ins Bett bringt, an seiner Seite sitzt, bis er da gut angekommen zu sein scheint. Und morgens kommt er uns wecken. Eine sehr goldige Routine hat sich da entwickelt. Hubertus hingegen hängt sehr an mir, verbringt viel Zeit bei mir im Arbeitszimmer, er hilft mir viel und beobachtet mich. Wenn er meint sich einmischen zu müssen, zeigt er sich schon auch gerne mal in einem Zoom Call. Sie haben ihre Traumata um die Trauer ihres Frauchens bewältigt, ihr neues Leben hat bereits begonnen, und sie haben angefangen, zu genießen, Freude zu haben, ihr Katerleben wieder zu genießen. Wie sagte Hubertus als wir wieder zurück kamen? „Es ist am schönsten, wenn wir alle zusammen sind als Familie.“ Genauso ist es.
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Text und Bilder:
© Tamara Schenk | Seelenkater
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